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Kopfzirkus. Das Kunststück, alles unter einen Hut zu bringen.

An manchen Tagen bin ich Seiltänzerin und finde genau die richtige Balance. An anderen Tagen bin ich Clown, stolpere, falle hin, stehe auf, lache und unterhalte die anderen.
An manchen Tagen bin ich Akrobatin und vollführe Kunststücke der Organisation. An anderen Tagen bin ich Phantominin, verziehe das Gesicht und mache keinen Mucks.
Jeden Tag bin ich Direktorin meines eigenes Zirkusses’ und Protagonistin im Theaterstück namens Leben.

Tagsüber Zirkus. Abends Theater.

Im Grunde ist das Leben ein großes Theaterstück. Es kennt kein genaues Drehbuch, ist individuell und folgt doch in gewisser Weise einem Plan. Es ist nie vorhersehbar und hat doch eine Struktur, den Sinn den wir ihm geben. Den Zirkus rundherum aber, den bauen wir uns selbst. Kopfzirkus. Ein täglicher Balanceakt der Extreme. Saltos vor Glück und Clown-Einlagen der Versuche. Habe wir ein Kunststück erlernt, suchen wir sofort das Nächste. Ist ein Akt vollbracht, beginnt ein Neuer. Selten schließt sich der Vorhang. Nicht mal Nachts.

Ich wollte als Kind nie zum Zirkus. Jetzt bin ich mittendrin.

Mal ganz ehrlich. Wie viele deiner To-Do’s sind ein wirkliches “Muss” und wie viele davon hast du dir selbst auferlegt?
Ich kann guten Gewissens sagen, dass ich für 80% meiner täglichen Aufgaben, Verantwortungsbereiche und Wunschkonzerte selbst verantwortlich bin. Ich habe mir meinen Job selbst ausgesucht, meine freiwilligen Arbeiten auch, und dass ich mir einrede 5 mal in der Woche trainieren zu müssen ist sowieso fraglich. Der Blog ist genau so ein Hobby wie die Fotografie. Einzig das Studium gibt Prüfungs- und Abgabefristen vor, aber dafür habe schließlich auch ich mich entschieden.

Einmal hat mich ein Bekannter in einer Mail gefragt, wie ich denn bitte all das unter einen Hut bekomme. Mein Tag müsse regelmäßig 48h haben. Hat er leider nicht, aber ich habe da so ein paar Tricks…

7 einfache Kunststücke um alles unter einen Hut zu bringen.

1. Spiele dein tägliche Ritual.

Kleine Rituale, und wenn es nur ein tägliches Glas Wasser nach dem Aufstehen ist, helfen dabei mit einem positiven Gefühl in den Tag zu starten. Für mich persönlich sind es das Glas Zitronen-Wasser. 30 min Sport oder Yoga und dann ein feines Frühstück bevor die “Pflicht”  beginnt. Zwar sagen viele, um so mehr Routine um so besser, aber da behalte ich mir lieber meine Flexibilität 😉

2. Sei der Autor deiner To-Do-Listen.

To-Do Listen sind nicht nur eine Erfindung der Lehrer und Eltern, sondern können tatsächlich sehr hilfreich sein. Ich schreibe mir immer am Vorabend auf, was ich für Prioritäten für den nächsten Tag habe und was super wäre, aber nicht sein muss. So kann ich mit einem leeren Kopf ins Bett schlüpfen und muss am nächsten Morgen nicht erst noch Gedanken und Träume auseinander klauben sondern kann sofort loslegen.

3. Mache Organisations-Tools zu Akteuren.

Zwar wechsele ich immer wieder meine kleinen Helferlein, doch mach ich meine Arbeit nie allein! Neben meinem Kalender “ein guter Plan” sind mir ein beschreibbares Wochenboard sowie die Apps “Trello” und “Evernote” beste Freunde geworden. Fürs Arbeiten im Team haben sich “Slack” und “Google Drive” bewährt. Mehr braucht’s auch nicht, sonst wird es unübersichtlich 😉

4. Mache die einfachsten Kunststücke als Aufwärm-Training.

Was auch immer in weniger als 10 Minuten erledigt werden kann, tue ich sofort. die 10 Minuten fehlen fast nie – doch wenn man sich mehrere dieser Dinge aufhebt, kommt über den Tag so einiges zusammen, das schon längst erledigt sein könnte. Mit der späteren Stunde lässt auch die Motivation nach … und dann … PROCASTINATION … sei schlauer als der Dieb der Zeit!

5. Entscheide welche Szene geübt werden muss

Du bist die einzige die dein Drehbuch kennt. Niemand außer dir weiß welcher Akt als nächstes kommt. Zwar tue auch ich nach Außen immer wieder so als ob alles gerade – ach so wichtig – sei und unter keinen Umständen verschoben werden kann – aber das stimmt natürlich nicht. Entscheide ganz bewusst, was für dich Heute und Morgen an erster Stelle steht und fokussiere dich darauf. Mach es fertig. Mach es so, dass du damit zufrieden bist, und dann kommt der Rest.

6. Läute auch mal Pausen ein.

Niemand sitzt gerne 8h am Stück in einer Vorführung. Dein Kopf auch nicht, also gönne ihm regelmäßige Pausen. Für mich hat sich bewährt, jede h ca 5min Pause zu machen und mittags auch mal 30 Minuten. In einem Coworking space macht man allerdings andauernd Pause O.o Nachts gilt es übrigens auch mal länger die Scheinwerfer abzuschalten. Je nach dem wie viel Schlaf du brauchst tun 6-8h Pause gut.

7. Halte keinen Monolog.

Es ist ein so ein komischer Virus der heutigen Zeit, der viele Menschen glauben lässt, sie stünden permanent alleine auf der Bühne und alle würden 24h am Tag zuschauen und auf ihre Aktionen warten. Stimmt nicht. Tut euch zusammen, arbeitet gemeinsam, habt gemeinsam Spaß. Unterstützt euch und bleibt im Dialog!

Unter einen Hut passt trotz alledem nie mehr als das, was auch in deinen Kopf passt. Wenn der Kopf voll ist, dann lass lieber etwas Luft raus, versuche Dinge zu reduzieren, die nicht sein müssen. Wäre ja schade um den schönen Hut!

Ein anderer kleiner Tipp am Rande: such dir thematische Schnittstellen und verbinde verschiedene Bereiche deines Alltags. Ich versuche zum Beispiel mit den Uni-Arbeiten Themen zu behandeln, die auch für den Blog interessant sein könnten und umgekehrt. Das macht nicht nur Spaß, sondern ergibt fasst immer tolle Ergebnisse.

Ein letzter kleiner Zaubertrick – und der ist eigentlich nicht geheim – arbeite mit deinen Freunden. Wenn es eines gibt, das mich in den letzten Monaten wirklich weitergebracht hat, nicht nur beruflich sonder vor allem persönlich, dann ist es die Zusammenarbeit mit anderen. Manchmal reicht es einfach nur mit anderen am Tisch zu sitzen, manchmal ist es ein gemeinsames Projekt, aber immer wieder erlaub der Austausch neue Ideen zu finden und man erfährt, wie das Kunststück vielleicht doch noch gelingen könnte.

Das kann dan zum Beispiel so aussehen….

Stefanie und Peter, die anderen beiden Protagonisten auf den Fotos sind übrigens auch wahre Lebenskünstler!

Stefanie ist nicht nur talentiert Grafikdesignerin, sondern auch Backmeisterin, Bloggerin und Fotografin. Ihr Buch “SweetsFromMeToYou” vereint all das auf wunderschönen Seiten voll Köstlichkeiten. Abgesehen davon ist sie einer der quirligsten und herzlichsten Menschen die mir je untergekommen sind.
Peter wiederum ist für mich das Mysterium “wandelndes Lexicon” mit coolness Faktor hoch 10. Jahre des Selbststudiums haben aus ihm einen Wissens-maschiene gemacht, dass ich mich jedes Mal wieder frage wie so viel Wissen zu so unterschiedlichen Themen in einen Kopf passen kann. Das dürft ihr ihm ruhig auch mal sagen, er glaubt nämlich selbst nicht dran, wie alle klugen Köpfe. Zur Zeit arbeitet er auch im Grafik Design und der Fotografie – zu finden auf tasty – Seite an Seite mit der lieben JU von Juyogi – über die ich die beiden überhaupt erst kennengelernt habe.

Die Hüte stammen alle von der Mühlbauer Hutmanufaktur, einer der ältesten Hutmanufakturen überhaupt. Der Grundstein wurde im Jahr 1903, vor nun schon mehr als 100Jahren! von Julianna Mühlbauer gelegt, als sie im Wiener Floridsdorf gemeinsam mit ihrem Mann eine kleine Hutmanufaktur mit angeschlossenem Laden im eröffnete.
Heute wird das Familienunternehmen von Klaus Mühlbauer weitergeführt, ist mittlerweile aber in den ersten Bezirk mit einer weiteren Verkaufsstelle im siebten gezogen. Noch immer werden alle Hüte mit viel Liebe zum Detail von Hand hergestellt. Ich habe die Manufaktur bereits vor Ort besucht und war von dem kleinen Atelier so entzückt, dass ich unbedingt einmal Fotos mit den Hüten machen wollte, gedacht, getan – Mit Steffi und Peter im Schlepptau habe ich einen Tag Fotos geschossen und dabei Arbeit, Blog, Freundschaft und Spaß unter einen Hut gebracht 😉
PS: Die Hüte haben wir uns für die Fotos ausgeborgt. Danke an Mühlbauer, für das Vertrauen.

Das Leben ist ein Theaterstück ohne vorherige Proben.
Drum lache, singe, tanze und liebe … und lebe jeden einzelnen Augenblick deines Lebens, bevor der letzte Vorhang fällt und das Stück ohne Applaus zu Ende geht.
Charlie Chaplin

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