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Über das Leben in meiner Seifenblase.

Seifenblasen scheinen gerade das “Must-play-with” der Saison zu sein. An jeder Straßenecke sieht man sie im Großformat, in Werbespots wirbeln sie durch die Luft, auf Messen halten sie die Besucher bei Laune und sogar auf Partys ist die Seifenblase der neue Nebel.

Auch im Impact Hub haben sie Einzug gehalten und sind fröhlich munter durch unseren Instagram Booth geflogen, als wir ein kleines Video für den World Earth Day gedreht haben.

Als ich dann die Seifenblasen auf den Bildern in kleine Weltkugeln verwandelt habe, wurde ich jedoch nachdenklich. Lebe nicht auch ich in einer Seifenblase?

Allen ist bewusst, dass wir in einer Seifenblase leben, deshalb ist jeder bemüht, sich so behutsam zu bewegen, weil niemand will, das die Blase platzt.”
Martin Sutter

Seit einigen Monaten bewege ich mich hauptsächlich irgendwo zwischen dem Impact Hub, meiner Wohnung und verschiedenen Events hin und her. Am Weg mache ich Sport und ein habe einen CoffeeToGo in meinem 100% biologisch abbaubaren Becher. Mein Essen ist bio und vegan, die Kleidung die ich trage zumindest größtenteils “fair”. Ich fahre mit dem Rad und zwischen all den anderen Weltverbesserern fühle ich mich ziemlich wohl und normal.

Jeden Tag bin ich umgeben von Leuten, die ihren Teil leisten wollen, die Veränderung herbeiführen wollen und jeden Tag glaube ich daran, dass sich stetig etwas tut – bis ich den Blick durch die Wand meiner Seifenblase wage und eine andere Realität wahrnehme.

CoffeToGo Becher sind meistens immer noch aus Papier oder Plastik und haben eine durchschnittliche Verwendungsdauer von 10-20 Minuten. Der Anteil von Fair Fashion am globalen Markt schwankt irgendwo um 1% herum und das Fahrrad ist laut Umfragen für die meisten Wiener nur die Dritte Wahl.

Doch das heißt nicht, dass nicht trotzdem viel Bewegung und Veränderung passiert.  Das allgemeine Interesse für Nachhaltigkeit wächst und damit auch der Wille zur  Auseinandersetzung. Also kein Grund, sich wieder in die eigene Seifenblase zurückzuziehen, sondern sich zu zeigen, mit den Dingen die man tut, egal wann und wo. Seitdem begleitet mich mein Kaffeebecher nicht nur zum CaféLiebling sondern auch mal zu McCafé und meine selbst-gehnähten Leinensackerl kommen mit zum Markt, Billa und Asia-Shop um die Ecke. Die Folge waren weder komische Blicke oder Bemerkungen, sondern interessierte Fragen und wunderbare Gespräche.

Bei all den Begegnungen und Gesprächen kann man viele verschiedene Lebenszugänge und Sichtweisen kennenlernen, die Eigenen erklären und sich austauschen, ganz ungezwungen und spontan. Es ist der Schritt, zwischen den Bio-Regalen hervor, der Berührung und Gespräche passieren lässt.

Es ist okay sich in einem Umfeld zu bewegen, in dem man sich wohl fühlt, sich mit den Leuten zu umgeben mit denen man gerne Zeit verbringt und Meinung und Haltung teilt. Es ist okay, sich vor allem den Aktivitäten zu verschreiben, die einem Spaß machen…

Es tut aber auch gut, ab und an seine Gewohnheiten zu ändern und aus dem eigenen Alltagstrott auszubrechen. Es sind oft die ganz kleine Veränderungen, die unsere Wahrnehmungen und Erlebnisse bereichern können.

Eine kleine Übung für dich:

Gehe heute mit offenen Augen durch die Stadt und versuche zumindest drei Mal etwas anders zu machen, als sonst.

Besonders freue ich mich natürlich, wenn du sie mit mir teilst! 🙂
Puste deine Seifenblasen in die Welt und tanze mit ihnen durch den Tag.

I’m forever blowing bubbles, Pretty bubbles in the air,
They fly so high, Nearly reach the sky.

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